Gott straft das perfide Albion

Whrend der WM habe ich jetzt schon einige Spiele im Stadion gesehen. Aber nur ein einziges Mal habe ich erlebt, dass whrend einer Hymne gebuht wurde, und das geschah vor dem Spiel von Deutschland gegen England, ein Teil der englischen Fans buhte. Vor dem Stadion sangen sie alte Kriegslieder der British Army, die ich zum

Wäh­rend der WM habe ich jetzt schon einige Spiele im Sta­dion gesehen. Aber nur ein ein­ziges Mal habe ich erlebt, dass wäh­rend einer Hymne gebuht wurde, und das geschah vor dem Spiel von Deutsch­land gegen Eng­land, ein Teil der eng­li­schen Fans buhte. Vor dem Sta­dion sangen sie alte Kriegs­lieder der Bri­tish Army, die ich zum Glück nur ansatz­weise ver­standen habe, einer hatte Flug­zeug­mo­delle mit Haken­kreuzen dabei, die er vor dem Sta­dion von eng­li­schen Flug­zeugen abschießen ließ.

Schlimmer als am Bal­ler­mann

An den Tri­bü­nen­ge­län­dern hängen die Fans übli­cher­weise ihre Sprüche auf. Sie haben Fahnen oder Bett­laken dabei, auf denen steht: »Gitti aus Bergen-Enk­heim grüßt ganz lieb den Motor­rad­klub!« Die Eng­länder hatten aber, als die Deut­schen kamen, schon so gut wie alle Plätze an den Gelän­dern besetzt. Überall hing schon ihre Fahne. Es war genau wie in dieser Witz­ge­schichte über die Lie­ge­stühle an den Pools auf Mal­lorca, wo angeb­lich die Eng­länder schon um fünf Uhr mor­gens ihre Hand­tü­cher aus­breiten, damit kein anderer sich hin­legen kann, vor allem kein Deut­scher.

Ich habe gelesen, dass die eng­li­schen Zei­tungen diesmal etwas gemä­ßigter gewesen seien als üblich. Statt zehn fette, häss­liche Deut­sche mit Stahl­helm und Haken­kreuz zu zeigen, haben sie diesmal offenbar nur fünf gezeigt. Leider habe ich hier kein Internet, ich hätte mir gerne ange­schaut, wie Sami Khe­dira, Jerome Boateng und Mesut Özil mit Stahl­helm und Haken­kreuz aus­sehen.

Einig Fuss­ball­eu­ropa – nie­mals!

In Süd­afrika unter­stützen jetzt fast alle Ghana, egal ob schwarz oder weiß, weil Ghana die letzte afri­ka­ni­sche Mann­schaft im Wett­be­werb ist. Das hat mich über­rascht – dieses afri­ka­ni­sche Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl. Dabei hat Afrika keine EU. Es wäre doch, trotz EU, schwer vor­stellbar, dass jemals eng­li­sche Fans Deutsch­land unter­stützen, nur weil Deutsch­land in irgend­einem Wett­be­werb das letzte euro­päi­sche Team ist. Umge­kehrt pas­siert es natür­lich genauso wenig. Was hat Eng­land in der EU über­haupt ver­loren? Die Türkei würde doch viel besser in die EU hin­ein­passen, oder mei­net­wegen auch die Ukraine. Ich habe in der Türkei Urlaub gemacht, keine Kriegs­lieder, keine von Türken besetzten Lie­ge­stühle, keine Haken­kreuze.

Ich habe mit Kol­legen geredet. Sie sind alle müde, sie wollen nach Hause. So eine WM ist keine Urlaubs­reise. Man wohnt in schlechten Hotels, man pro­du­ziert Texte am Fließ­band, man ist dau­ernd unter­wegs und ver­misst die Lieben daheim. Man hat die Nase voll. Viele Kol­legen sagten: »Wenn Deutsch­land aus­scheidet, wäre das gar nicht so schlecht, ich darf dann zurück. Ich sehe meine Kinder wieder. Aber gegen Eng­land aus­scheiden? Nein. Da ver­zichte ich lieber noch ein paar Tage auf Frau und Kind. Gegen Argen­ti­nien aus­zu­scheiden, das ist okay.«

That’s enter­tain­ment

Ein Eng­länder sagte zu mir: »Das ist alles nur Folk­lore. Das ist spie­le­risch. Die eng­li­schen Fans meinen es nicht so. Sie würden nicht wirk­lich ein Luft­hansa-Flug­zeug abschießen. Deutsch­land ist Schalke, und Eng­land ist Dort­mund.«

Ich aber habe mir gedacht: Gott strafe das per­fide Albion. Und da ich nun mal einen guten Draht zu dem alten Herrn da oben besitze, ist es ja auch genau so gekommen. Als die Eng­länder ihr zweites Tor schossen, hat Gott gedacht: »Diese Eng­länder, mit ihrem großen Mund­werk, die brau­chen drin­gend einen Dämpfer. Ich werde den Schieds­richter mit Blind­heit schlagen, ich werde dieser mir in einer Schnaps­laune unter­lau­fenen Kreatur Rooney ihre Beine ver­knoten, denn alles in allem sind die Deut­schen gar nicht so übel, vor allem nicht Gitti aus Bergen-Enk­heim.«

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