
Zlatan Ibrahimovic hat in seiner Karriere genug Tore geschossen. Mittlerweile passieren sie ihm einfach so, ohne, dass er groß aktiv dazu beitragen müsste. Er folgt den zeitlosen Methoden erprobter Goalgetter: richtig stehen, gegebenenfalls ordentlichen Huf loslassen, wenn das nicht hilft, dann eben noch schnell einen Schuss Genialität („Zlatanium“) hinzugeben. Aber eigentlich ist er seit einigen Jahren mit etwas ganz anderem beschäftigt: der Legendenbildung.
Zlatan ist bei PSG schon lange kein Spieler mehr, dessen erste Aufgabe es ist, Tore zu schießen. Er fühlt sich zu größeren Dinge berufen. Jüngstes Beispiel: Am Samstag schoss er ein Tor gegen Caen. Dritte Minute, Fuß in die Flanke, Tor. Gähn.
Mehr Tattoos als Krater auf dem Mond
Aber dann kam der Jubel: Ibrahimovic zog das Trikot aus und präsentierte seinen nackten Oberkörper, der mit mehr Tattoos übersät war als der Mond mit Kratern. Ein rätselhafter Moment. Jeder weiß, dass Zlatan bunt am Körper ist. Aber so bunt? Es schien, als sei da kein freier Fleck mehr zwischen Hosenbund und Adamsapfel. Außerdem: Ist es nicht taktisch quasi F‑Jugend, sich eine gelbe Karte abzuholen, wenn noch 87 Minuten zu spielen sind? Eine Gelbe, die ihn außerdem für das nächste Spiel sperrt?
Später dann die Auflösung: Bei den Tattoos handelt es sich um temporäre Tattoos. Fünfzig kunstvoll kalligraphierte Namen von Menschen, die mindestens eine Sache gemein haben: Hunger. Zlatan Ibrahimovic hat sich für eine Kampagne der Vereinten Nationen gewinnen lassen: „805 Million Names“ will darauf aufmerksam machen, dass weltweit eben wenigstens 805 Millionen Menschen in einem derartig permanenten Zustand von Mangel leben, der dafür sorgt, dass Hunger ein täglicher Begleiter ist. Die Namen gehören zu Menschen, die von dem Programm aktiv unterstützt werden.
„Was um Himmels Willen wollt ihr denn mit T‑Shirts?“
Ist ja auch nicht das erste Mal, dass Zlatan Gutes getan hat. Im letzten August hatte man ihn und Kollegen von der schwedischen Nationalmannschaft zum Trikot-Signieren gebeten. Die Erlöse von den Verkäufen sollten der schwedischen Nationalmannschaft der geistig Behinderten zugute kommen.
Ibrahimovic sah sich die kleinen Beträge an, die dabei über den Tisch wanderten, seufzte und entschied sich zum Handeln: „Was um Himmels Willen wollt ihr denn mit T‑Shirts? Wie viel soll das denn bitte bringen?“ Aus eigener Tasche spendete er 38.000 Euro, damit das Team nach Brasilien reisen konnte.
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